Therapie von Persönlichkeitsstörungen

Symptome

Patienten, die unter einer Persönlichkeitsstörung, oder einem verfestigten Persönlichkeitsmuster leiden, unterscheiden sich meist im Wahrnehmen, Denken, Fühlen und in ihrem Beziehungsverhalten deutlich von der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung. Dies bemerken die Betroffenen häufig dadurch, dass es zu Problemen im zwischenmenschlichen Kontakt kommt, dass sie sich unverstanden, andersartig und/oder isoliert fühlen. Daraus resultiert oft ein hoher Leidensdruck, da es sich als schwierig erweist, dauerhaft soziale Beziehungen zu gestalten und/oder den Alltag mit den entsprechenden Anforderungen zu bewältigen.

Weiterhin ist ein früher Beginn der Symptomatik typisch, so dass sich die problematischen Annahmen über sich selbst, die Welt und andere Personen sowie die entsprechenden Verhaltensweisen durch das ganze Leben ziehen.

Therapie

Trotz der meist lang anhaltenden und verfestigten Symptomatik ist mit einer Psychotherapie eine Reduktion der Symptomatik, ein verbesserter Umgang damit und dadurch eine Verbesserung der Lebensqualität zu erreichen. Dabei kann es nicht um vollständige "Heilung" gehen, sondern es ist das Ziel, Ihre Handlungsfähigkeit und Belastbarkeit zu verbessern und Ihre sozialen Beziehungen trotz der bestehenden "Eigenarten" befriedigend gestalten zu können.

In der Therapie wird großen Wert auf die Gestaltung der Patient-Therapeuten-Beziehung gelegt. Es soll eine verlässliche und vertrauensvolle Beziehung aufgebaut werden, in deren Rahmen hilfreiche und selbstwertförderliche Erfahrungen gemacht werden können.

Wichtig erscheint eine unterstützende, offene Haltung des Therapeuten, der Sie einerseits so annimmt wie Sie sind, d. h. sich trotz Ihrer "Eigenarten" nicht von Ihnen abwendet und andererseits eine Haltung einnimmt, die Veränderung fördert. Oft ist es hilfreich, Ihnen unmittelbar und offen zurückzumelden, was Ihr Verhalten bei dem Therapeuten auslöst. Darüber können Sie die Therapie als "Übungsfeld" für sozialen Umgang nutzen und können lernen zu verstehen, warum Sie in bestimmten Situationen immer wieder "anecken".

Je nach Art und Bereich der Persönlichkeitsstörung müssen Ihre jeweiligen Motive und Bedürfnisse herausgearbeitet werden, um einerseits das problematische Verhalten zu verstehen und um andererseits nach Möglichkeiten zu suchen, Ihre Bedürfnisse (z. B. Bedürfnis nach Anerkennung / nach Konfliktfreiheit / nach Nähe und Geborgenheit / nach Freiraum, etc.) auf eine andere Art und Weise zu befriedigen


Therapie der Borderline-Persönlichkeitsstörung

Die Symptome

Im Rahmen einer Borderline-Persönlichkeitsstörung berichten die Patienten häufig von emotionaler Instabilität und von Problemen, eine stabile Beziehung zu gestalten. Themen wie Verlassensängste, starke Gefühlsschwankungen, Impulsausbrüche und Unsicherheit bzgl. des Selbst und der eigenen Ziele gehören zu diesem Störungsbild genauso wie starke Anspannungszustände, das Gefühl von innerer Leere oder das Gefühl, sich nicht mehr spüren zu können. Nicht selten berichten Betroffene in diesem Rahmen von selbstschädigenden Verhaltensweisen, wie Selbstverletzung, risikoreichem Verhalten, Essstörungen oder ekzessivem Alkohol-/ Drogenkonsum.

Die Therapie

Auch hier wird in der Therapie viel Wert auf den Aufbau einer verlässlichen, vertrauensvollen Beziehung zwischen Ihren und Ihrem Therapeuten gelegt (siehe auch Therapie von Persönlichkeitsstörungen). 

Wir arbeiten nach dem Therapiekonzept der dialektisch-behavioralen Therapie nach M. Linehan, nach dem der Therapeut einerseits eine unterstützende, offene und wertschätzende Haltung einnimmt und gleichzeitig mit Ihnen zusammen gewünschte Veränderungen fördert.

Ein wichtiger Therapiebaustein beinhaltet das Verstehen der belastenden Lebensumstände, die zur Entstehung Ihrer Symptomatik beigetragen haben, da das entwickelte Denk-und Verhaltensmuster in diesem Rahmen oft sehr hilfreich und funktional war und die Ausprägung der Symptomatik daher verständlich und nachvollziehbar wird.

Meist bestehen die primären Therapieziele aus der Reduzierung suizidaler und/oder selbstschädigender  Verhaltensweisen. Ihnen sollen funktionalere Techniken zur Emotions- und Anspannungsregulation sowie zur Impulskontrolle vermittelt werden. Dazu gehört ebenfalls die Reduktion selbstschädigender Verhaltensweisen wie z. B. Substanzkonsum oder problematisches Essverhalten.

Des Weiteren soll Ihnen zum Aufbau eines positiveren Selbstkonzeptes verholfen und die zwischenmenschlichen Fähigkeiten gefördert werden.

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